Erlebt und Vergessen- Sechs Tage im September 1992

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Hoyerswerda, Rostock, Quedlinburg – zu Beginn der 1990er Jahre erschütterte eine nicht enden wollende Serie von rassistischen Angriffen und Pogromen Ostdeutschland. In Mölln, Solingen und anderen Orten Westdeutschlands brannten die Häuser von Migrantinnen und Migranten.

Im September 1992 griffen organisierte Neonazis, Jugendliche und Bürger der Stadt Quedlinburg ein Asylbewerberheim in der Harzer Fachwerkstadt an. Sie warfen Steine und Brandsätze auf das Haus und diejenigen Bürgerinnen und Bürger, die sich schützend vor das Tor stellten, riefen ausländerfeindliche Parolen und bekamen Applaus von neugierigen Quedlinburgerinnen und Quedlinburgern, die dem Geschehen zuschauten.

Der Dachverein Reichenstraße e.V. hat sich anlässlich des 20. Jahrestags der Ausschreitungen in Quedlinburg intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt und einen Dokumentarfilm produziert, der die damalige Stimmung einfängt und Zeitzeugen zu Wort kommen lässt.

Das Merseburger Bündnis gegen Rechts zeigt den Dokumentarfilm und möchte beim anschließenden Publikumsgespräch Beitrag zur Debatte über die Ursachen rassistischer Einstellungen in Ostdeutschland leisten, die ein Klima erzeugten in dem letztendlich auch der Nationalsozialistische Untergrund entstehen konnte. Als Gesprächsgäste begrüßen wir Timo Götze vom Netzwerk Schulen ohne Rassismus im Harz, der maßgeblich an der Realisierung des Quedlinburger Filmprojekts beteiligt war und Torsten Hahnel von der Arbeitsstelle Rechtsextremismus bei Miteinander e.V.

Im Anschluss an Film und Filmgespräch findet die Mitgliederversammlung des Merseburger Bündnis gegen Rechts statt, bei dem der SprecherInnenrat gewählt werden soll. Zur Teilnahme an beiden Veranstaltungsteilen sind Sie herzlich eingeladen.