Abschluss der Internationalen Wochen gegen Rassismus

Kommunalpolitik

Am Samstag, dem 28. März findet der (offizielle) Abschluss der Merseburger Veranstaltungen im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus statt. Mit dem Aktionstag „Fluchtweg Merseburg", wollen wir zeigen, dass Merseburg eine offene und vielfältige Stadt sein will und die Stadt und ihre BürgerInnen Geflüchtete willkommen heißen. Wir wollen über Fluchtgründe und Flucht weltweit informieren. Wir wollen gemeinsam mit Geflüchteten die Lebensrealitäten von ihnen in Europa und Deutschland öffentlich machen. Geflüchtete sollen ihre Geschichte erzählen können. Gemeinsam mit vielen KooperationspartnerInnen wollen wir uns dem Thema im Rahmen eines Parcours mit verschiedenen Stationen vom Markt über Entenplan und Gotthardstraße bis zur Kliaplatte nähern. 

 

Wir laden Sie und euch ein, an diesem Tag in der Merseburger Innenstadt unterschiedlichste politische und künstlerische Perspektiven auf das Thema Flucht einzunehmen:

Was bedeutet Flucht? Warum flüchten Menschen? Wie leben Geflüchtete in Deutschland? Welche Rechte und welche Pflichten haben sie? Was bekommen Flüchtlinge an Unterstützung? Dürfen Geflüchtete in Deutschland arbeiten? Wie sieht der Alltag in einer Gemeinschaftsunterkunft aus? Welche Chancen bietet es uns, Geflüchtete aufzunehmen? Wie entwickeln wir Offenheit im Saalekreis? Wo sehen sich Geflüchtete, MigrantInnen durch rassistische Gewalt und Alltagsrassismus bedroht?
 

Der Aktionstag beginnt 9:00 Uhr mit einer Auftaktkundgebung auf der Kliaplatte Merseburg. Der Auftakt wird musikalisch unterstützt von „Rana Esculenta – Rap und irgendwas mit Frosch und Wasser…“. Zwei Rapper aus Leipzig: „Kalle vom Dach“, der sich zusätzlich für alle Produktionen verantwortlich fühlt und „Sayes“, der keine Gelegenheiten scheut, Freestyles mit in die Setliste aufzunehmen. Das sind Sprünge in Höhen und Tiefen, nach vorne und hinten mit dem Wunsch immer wieder abzuheben und in der Luft zu hängen.... und trotzdem auf dem Boden bleiben.

Ab 9:30 wird auf der Gotthardstraße zwischen Kliaplatte und Entenplan über Flucht, Asyl und die Lebensumstände von Geflüchteten im Saalekreis informiert. Straßentheater und Kunstaktionen eröffnen neue Perspektiven, Geflüchtete kochen, Vereine und Initiativen stellen sich vor. Im Begegnungszentrum der Evangelischen Stadtkirche gibt es Informationen zum Willkommensprojekt des Kirchenkreis Merseburg. 

Um 10:00 Uhr stellt Dr. Zülfukar Çetin in der Buchhandlung Stollberg das gemeinsam mit Savaş Taş herausgegebene Buch "Gespräche über Rassismus – Perspektiven und Widerstände“vor, das gerade zur Leipziger Buchmesse erschienen ist. Der Band versammelt Gespräche und Beiträge von Aktivist_innen, Wissenschaftler_innen und Künstler_innen gegen Rassismus. Çetin lehrt an der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin im Bereich Soziale Arbeit. Seine Doktorarbeit zu Homophobie und Islamophobie wurde 2014 im Rahmen des Deutsch-Türkischen Wissenschaftsjahrs mit dem Wissenschaftspreis ausgezeichnet. Seit Oktober 2014 arbeitet er bei der Stiftung Wissenschaft und Politik. Er ist Vorstandsmitglied des Türkischen Bundes in Berlin-Brandenburg.

Um 11:00 Uhr präsentieren Koray Yılmaz-Günay und Freya-Maria Klinger in der Buchhandlung Stollberg das Buch "Realität Einwanderung. Kommunale Möglichkeiten der Teilhabe, gegen Diskriminierung" (2014) vor, das Fragen von Asyl, die Zugänglichkeit von Verwaltung, die Planung von partizipativen Instrumenten thematisiert. Die Autor_innen sensibilisieren für ausschließende Strukturen und geben Beispiele für und Hinweise auf gelingende Ansätze für ein gleichberechtigtes Zusammenleben: für Teilhabe aller, gegen Rassismus und Diskriminierung. Koray Yılmaz-Günay ist Referent für Migration in der Akademie für politische Bildung der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Freya-Maria Klinger ist seit 2009 migrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag, Mitglied im Sächsischen Flüchtlingsrat und Initiatorin der Chemnitzer Save-Me-Kampagne.

15:00 ist auf dem Bahnhofsvorplatz Startpunkt für den Audiowalk "Ankommen? Bleiben? Gehen? Erfahrungen mit alltäglichem Rassismus und rechter Gewalt in Merseburg", der live auch auf Radio Corax gesendet wird (www.radiocorax.de oder UKW 95,9). Wer kann, möge internetfähige Handys oder tragbare Radios mitbringen. Eine Teilnahme ist aber auch ohne diese technischen Geräte möglich und erwünscht (Audioübertragung wird ermöglicht). 

Von 9:00 bis 15:00 Uhr ist das Café Internationale in der Domstraße 2 geöffnet und bietet Beratung und Information von und für Geflüchtete sowie einen Rückzugsraum an. 

Auch das Mehrgenerationenhaus beteiligt sich. Ab 9:30 bis 18:00 Uhr kann dort (Roßmarkt 2) die Fotoausstellung „Geduldet" der bündnisgrünen Landtagsfraktion besucht werden. Zwischen 13:00 und 18:00 Uhr tagt im Haus auch der Gesprächskreis Migration der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Ab 21:00 Uhr beginnt in der Domstraße 2  die “refugees welcome“-Party.
 

Der „Fluchtweg Merseburg“ findet in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt statt und wird unterstützt durch das Merseburger Bündnis gegen Rechts.

Informationen zum gesamten Veranstaltungstag finden sich unter www.fluchtweg-merseburg.de und immer aktuell unter https://www.facebook.com/events/449277691891496/

 

Wir laden herzlich zur Beteiligung und zum Besuch der Veranstaltungen ein!
Bitte leiten sie diese Informationen an Interessierte weiter.

Das Organisationsteam des „Fluchtweg Merseburg"